Die Atmosphäre der Angst

9. August 2023 in Uncategorized

Die Musik ist laut und das Publikum alternativ bis spießig gekleidet, sie alle laufen voll, oder sind in Diskussionen vertieft. Bis auf die einigen wenigen auf der Jagd, eine glühende Hitze, Adrenalin und Angst entspringt meinen Synapsen, wenn sie sich mir nähern. Entweder grabschen sie sofort, oder fangen an mit ihrem Charme, der selbst einen vollgesoffenen Bierzeltbesucher in den Suizid treiben würde. Doch meine Narben sind ersichtlich, auch weil ich selbst viel zu drauf bin. Will ich mir wieder ein paar Stunden beim Sterben zusehen, fern aus meinem Körper? Oder liebe ich einfach nur das Spiel mit dem Feuer? Beides schon lange nicht mehr, denn es kocht nur noch der Hass in meinem Herzen, einzig durch Rechtfertigungen von Mittätern gebremst, da ich ja vielleicht etwas übertreibe, oder so. Ist nicht so, als ob Täterschweine feste Persönlichkeits-/und Verhaltensmuster hätten, dass ich sie zuerst in jeder Situation ausfindig mache, da es mir damals mein Leben gerettet hat. So verbringe ich dann ne gute Stunde damit von einem AntiD der auf seine Paste nicht klarkommt belehrt zu werden, was der Unterschied zwischen Antisemitimus und Rassimus ist. Ich bin auch so breit, dass sich das nach einigermaßen solider Philosophie anhört, aber eigentlich wollte ich ihn nur von den beiden jungen GenossInnen weglocken, welche vorher mit mir unterwegs waren. Als das Gesrpäch endet bin ich trotz des Koks einfach nur fertig und voller Panik. Mein Kopf ist leer und ich fange an mich selbst zu erniedrigen, sein Verhalten zu rechtfertigen und was auch immer schön zu reden. Doch ein so n Typ versetzt eine Menschenmenge in Panik allein dadurch, dass er präsent ist und ich frage mich, ob eine interne Säuberung nicht relativ stabil wäre, aber man soll es ja ausdiskutieren. Problem ist, dass dies bei Tätern nur unter sehr unwahrscheinlichen Umständen der Fall ist, denn nicht jeder Typ ist ein Täter, auch wenn er sich in dessen Umfeld befindet. Wieso soll ich aber traumatisierten Menschen dafür die Schuld geben, dass sie nicht ähnliches Leid reproduzieren wollen, bzw. es bei sowas auch vorkommen kann, dass man die falschen trifft. Widerum habe ich selbst genug Gewalt durch Frauen erlebt und die wurden genau so durch ihr Umfeld gedeckt. Was mache ich denn jetzt damit? Statistisch sind es eher Männer, klar, aber auch, weil sie stumpfere Gewalt anwenden als weibliche Täterschweine. Wen schützen wir in den eignen Reihen und wem kann man noch vertrauen? Zieht man sich in sektäre Strukturen zurück, geht zurück in die kleinbürgerliche Existenz, bringt sich um, oder lässt sich für den Rest der leeren eigenen Existenz zum Spielball anderer Kontrollfreaks machen? Ich sehe die Femizidraten, ich sehe die fehlenden Angebote für Männer, welche Missbrauch erhalten haben und die Einsicht ist, dass es niemanden juckt, wenn man noch arbeiten gehen kann. Erst als ich zusammengefallen bin nach 24 Jahren des Dauermissbrauchs, da war auf ein mal Panik in den Augen der kleinen Helferlein, doch nur, um mich wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Also was soll unsere Lösung sein? Gegengewalt, Transformative-Justice, Volkstribunale, Massenkastrationen, oder auch eine Art der kritischen und kollektiven Selbstreflektion? Wer die eigene Geschichte kennenlernt, lernt auch kennen was prägend war. Ein Täterschwein wird dies nur unter Druck, oder in Depression zulassen können, doch unsere Ressourcen sind begrenzt, warum sich also die Mühe machen? Es wird doch ständig über Aktivisti-Burnout geredet, also weg mit dem Scheiß, welchen die weißen Frauen vor uns getan haben (obvsly. nicht alle) und ausfindig machen wer zersetzt, gar nicht erst warnen, sonst holen die sich Verbündete, einfach sofort handlungsunfähig machen. Die Mittel und Wege umfassen ein breites Spektrum, doch was für ein Vorbild für die jüngeren Generation wollen wir sein, wenn wir Dreckschweine, welche sie benutzen als große Helden zelebrieren?

Schönreden muss man sich in dieser faschistischen Kultur rein gar nichts, selbst wenn sie durch linke Kalendersprüche versteckt wird. Ein Feind ist ein Feind, entweder er vernichtet uns, oder wir schalten ihn aus.

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